Wenn wir neu bei NA sind, hören wir vielleicht jemanden sagen „Wir lieben dich, bis du dich selbst lieben kannst.” Trotz unserer Selbstzentriertheit haben viele von uns, wenn wir ins Programm kommen, überhaupt keine Selbstachtung und fühlen uns unfähig, jemanden zu lieben, und schon gar nicht uns selbst.

Mit der Zeit lernen wir, uns selbst wertzuschätzen. Ein guter Anfang dazu sind kleine alltägliche Handlungen der Selbstfürsorge, zum Beispiel das Bett machen, uns ein Motto für den Tag überlegen oder die Tagesmeditation lesen. In der persönlichen Geschichte „Sag einfach Ja!” im Basic Text teilt ein Mitglied „Ich entdeckte, dass Frühstücken ein spirituelles Prinzip ist. Ehrlichkeit, Aufgeschlossenheit, Bereitschaft und Frühstück führen uns auf den richtigen Weg.”

NA ist ein praktisches Programm, das wir auf alle Bereiche unseres Lebens anwenden können. Manchmal geht es darum, physisch für uns zu sorgen, oder auf unsere „Haltestellen” zu achten, wie es der Basic Text vorschlägt: „Sind wir zu hungrig, wütend, einsam oder müde? Nehmen wir uns zu ernst?”. Wir sollten nicht vergessen, wie sehr unsere körperlichen Zustände sich auf unser Wohlbefinden auswirken können.

Der Gegensatz zwischen dem Leben in Genesung und dem Leben in aktiver Sucht ist deutlich. Schon in den kleinen Geschenken der Genesung – wie Essen im Kühlschrank zu haben und einen sicheren Platz, an dem wir essen – können wir Dankbarkeit finden. Wenn wir an die Tage denken an denen wir aufwachten und nicht clean waren, erinnern wir uns vielleicht daran, dass wir froren, uns krank, verzweifelt und hungrig fühlten. Das NA-Programm weist uns einen Weg aus der Dunkelheit in einen Tag voller Möglichkeiten.

Indem wir die Schritte arbeiten lernen wir, uns selbst und die Welt um uns herum zu lieben. Wir lernen, für uns zu sorgen und uns mit Güte zu behandeln. Diese Liebe teilen wir dann mit anderen, vielleicht, indem wir Neuen erzählen, dass wir sie lieben werden, bis sie sich selbst lieben können.