Warum ist es manchmal so schwierig, aus Liebe heraus zu handeln?

Manchmal ist aus Liebe heraus handeln schwer, weil uns ein Freund oder eine Freundin zutiefst Unrecht getan hat oder jemanden, den wir lieben, verletzt hat. Vielleicht hat ein Mitglied Geld aus der Gruppenkasse gestohlen oder jemand tratscht ständig. Vielleicht benutzt eine Neue, die aus einer Einrichtung kommt, Begriffe aus einer anderen Gemeinschaft. Oder dieser Typ, der im Nachmeeting beim Essen mit offenem Mund kaut. Der schon wieder.

Es kann auch schwer sein, aus Liebe heraus zu handeln, weil wir genau wissen, dass wir recht haben! Doch das Gruppengewissen entscheidet anders, trotz dieser unumstößlichen Tatsache. „Völlig unmöglich, dass unsere gemeinsame Höhere Macht sich in dieser lächerlichen Entscheidung zu erkennen gibt!” Wir würden am liebsten einen Stuhl durch den Raum feuern oder vor Frust losheulen.

Es ist offensichtlich, dass unsere erste Reaktion auf so ziemlich alles, was uns zuwider läuft nicht von Liebe geprägt ist. Doch es gibt eine gute Nachricht: wir sind lernfähig. Wir können lernen, Mitgefühl mit anderen zu haben, dem Gruppengewissen zu vertrauen und unser Bedürfnis nach umfassender Kontrolle loslassen. Je mehr wir dies verinnerlichen und bedingungslose Liebe praktizieren können, desto mehr werden wir von Groll und Selbstgerechtigkeit befreit.

Tradition Zwei besagt, dass das Gruppengewissen sich durch eine liebevolle Höhere Macht ausdrückt. Ein Mitglied sagte dazu „Wir handeln entweder aus der Liebe, oder aus der Angst heraus.” Vielleicht ist es nicht immer ganz so einfach, aber je mehr wir wachsen, desto besser verstehen wir, wie wichtig Einigkeit für unsere eigene Genesung ist. Und umso mehr sind wir bereit zu überprüfen, ob etwas, das wir tun wollen, im Einklang mit spirituellen Prinzipien ist.