Fragen und Antworten
Sie haben Fragen? Hier finden Sie Antworten zu Fragen rund um NA Meetings, Zugangsbedingungen, Meetingsablauf, Teilnahme-Bescheinigungen, usw.
Haben Sie weitere Fragen? Sprechen Sie uns an! info@narcotics-anonymous.de
Für wen ist Narcotics Anonymous?
NA ist für alle, die glauben, ein Problem mit Drogen egal welcher Art zu haben. Die Suchterfahrungen der Mitglieder reicht über illegale Drogen wie Heroin, Kokain, Haschisch oder Partydrogen zu legal konsumierten Medikamenten oder Alkohol. NA richtet sich an alle Süchtigen, unabhängig von Alter, Hautfarbe, sozialer Herkunft, Religion oder sexueller Orientierung. Es reicht einzig und allein der Wunsch, mit Drogen aufzuhören.
Wie kann man sich ein NA-Meeting vorstellen?
Der Ablauf eines Meetings folgt bestimmten Richtlinien, die weltweit ähnlich sind. Der Schwerpunkt liegt auf den persönlichen Erfahrungen mit Sucht und Genesung. Es wird nicht unterbrochen, diskutiert oder Ratschläge erteilt; jeder kann – ggf. in einem bestimmten zeitlichen Rahmen – zu Ende reden. Mehr über den Ablauf eines Meetings erfahren Sie hier (dieser Abschnitt richtet sich auch an Ihre Klienten)
Muss man sich vorher anmelden, wenn man ein NA-Meeting besuchen will?
Nein! Jeder, der glaubt ein Problem mit Drogen egal welcher Art zu haben, ist jederzeit in jedem Meeting willkommen. Gäste und Begleitpersonen verweisen wir jedoch auf unsere „offenen Meetings“, bei denen auch nicht-Süchtige teilnehmen können.
Was bedeutet Anonymität in Narcotics Anonymous?
Wir legen großen Wert auf Vertraulichkeit – es wird nicht nach außen getragen, was im Meeting gesagt wurde und wer anwesend war. Dieser Schutz der persönlichen Anonymität gewährleistet einen sicheren Rahmen. Anonymität sichert auch eine Atmosphäre der Gleichheit: gesellschaftlicher Status, Herkunft oder persönliche Details spielen in den Meetings keine Rolle.
Unsere Öffentlichkeitsarbeit berücksichtigt die Anonymität in besonderer Weise. Wir möchte Narcotics Anonymous bekannt machen, dabei sprechen wir jedoch nur über NA und treten selbst nicht namentlich in Erscheinung
Wie ist Narcotics Anonymous entstanden?
Narcotics Anonymous wurde 1953 in Los Angeles (USA) gegründet. Hervorgegangen aus den Anonymen Alkoholikern ist Narcotics Anonymous ist jedoch eine eigenständige Gemeinschaft. Das 12-Schritte-Programm wurde für NA angepasst; wir verwenden den Begriff Sucht anstatt Alkohol.
Heute ist NA weltweit verbreitet. Es gibt über 76.000 NA-Meetings in 144 Ländern, davon 4.300 in Europa (Stand April 2018). In Deutschland und Österreich finden derzeit wöchentlich etwa 330 Meetings in etwa 90 Städten statt.
Was ist das Suchtkonzept von NA?
Wir verstehen Sucht als Krankheit, bei der es keine Rolle spielt, welche Droge oder Kombination von Drogen genommen wurde. Die Verwendung des Begriffs „Krankheit“ beruht dabei weder auf einer bestimmten medizinischen noch einer besonderen therapeutischen Bedeutung des Wortes. Es liegt ihm lediglich die langjährige Erfahrung der Mitglieder von NA zugrunde, die besagt, dass das Akzeptieren der Sucht als einer Krankheit ihnen effektiv dabei hilft, einen Weg in die Genesung von dieser Krankheit zu finden.
Was bedeuten Abstinenz und Rückfall in NA?
Das Programm von Narcotics Anonymous zielt auf vollständige Abstinenz von allen legalen und illegalen Drogen einschließlich Alkohol ab. Abstinenz ist jedoch keine Teilnahmevoraussetzung bei NA. Jede und jeder Süchtige ist bei NA willkommen, auch wenn er oder sie noch nicht clean oder noch in einem Substitutionsprogramm ist. Auch Süchtige, die rückfällig sind, sind jederzeit willkommen. Wir bitten denjenigen lediglich: „komm wieder und versuche, clean wiederzukommen”. Auch bitten wir darum, keine Drogen und Drogenzubehör in den Meetings dabeizuhaben. Die Wahrung des sicheren, drogenfreien Raumes ist ein wesentlicher Bestandteil von NA.
Können Mitarbeiter oder andere interessierte nicht-Süchtige bei NA teilnehmen?
Ja. Bitte suchen Sie hierfür in der Liste nach sogenannten „offenen Meetings”. Hier sind – im Unterschied zu „geschlossenen Meetings”, bei denen nur Betroffene anwesend sind – auch alle Menschen willkommen, die selbst kein Suchtproblem haben, sich aber über NA informieren wollen. Offene Meetings werden von vielen Gruppen regelmäßig, (z. B. einmal im Monat) angeboten und werden als solche kenntlich gemacht.
NA-Meetings sind jedoch ein Angebot für Süchtige. Deshalb ist das Rederecht den Betroffenen vorbehalten. Sie können vor oder nach dem Meeting selbstverständlich Fragen stellen.
Kann unsere Einrichtung Klienten in ein NA-Meeting schicken?
Sehr gerne! Wenn Sie planen, Ihren Klienten eine regelmäßige Teilnahme an einem NA-Meeting zu ermöglichen, kann dies eine gute Möglichkeit für die Klienten sein, NA bereits vor der Entlassung aus der Einrichtung kennenzulernen. Je nach Gegebenheiten vor Ort ist es auch möglich, Informationsveranstaltungen oder regelmäßige Meetings innerhalb Ihrer Einrichtung durchzuführen. Sprechen Sie uns gerne an! info@narcotics-anonymous.de
Wie erreicht Narcotics Anonymous Süchtige?
Unsere Öffentlichkeitsarbeit zielt darauf ab zu informieren, dass es NA gibt. Hierzu bieten wir Literatur, Meetingslisten, Telefonhotlines und Internetseiten an.
Als Angebote für die Suchthilfe werden Informationsveranstaltungen für Fachleute oder Klienten in Suchttherapien, Infostände an Fachtagungen, Infomailings an Ärzte und Beratungsstellen, Plakataktionen usw. angeboten. Diese Angebot ist immer kostenlos und werden ehrenamtlich durchgeführt. Wenn Sie Interesse haben, sprechen Sie uns an! info@narcotics-anonymous.de
Bietet NA wirklich für ALLE Süchtigen einen geeigneten Raum?
Jeder Süchtige ist bei NA willkommen, egal welche Drogen er oder sie genommen hat, und unabhängig von der Hautfarbe, sozialen Herkunft, Religion oder sexuellen Orientierung. Bei NA sind alle Altersstufen vertreten. Auch sehr junge Süchtige sind willkommen; es gibt speziell an Jugendliche und Erziehungsberechtigte gerichtete Faltblätter.
Es gibt sowohl Meetings in verschiedenen Sprachen (Farsi, Englisch, Russisch, Polnisch), als auch Meetings für bestimmte Gruppen z.B. Frauen, Männer, Gay/Lesbian als besonders geschützten Raum. Abstinenz ist keine Voraussetzung; Süchtige in Substitutionsprogrammen oder noch nicht cleane Süchtige sind ebenso willkommen.
Können Süchtige durch Auflagen zu NA geschickt werden?
Die Teilnahme bei NA ist immer freiwillig. Wir haben in den Meetings keine Mitgliederlisten oder Teilnahmekontrolle. Wenn Süchtige mit einer Therapie- oder Bewährungsauflage zu NA kommen, bieten manche Gruppen die Möglichkeit, eine Teilnahmebescheinigungen durch Stempel und Handzeichen zu geben. Dies ist ein freiwilliges Angebot des jeweiligen Meetings – bitte fragen Sie vorher nach, wenn Ihr Klient eine Bescheinigung braucht.
Ist NA eine Drogentherapie oder ein Ersatz dafür?
Nein. Bei NA gibt es keine Therapeuten. Unser wesentliches Angebot sind die regelmäßig stattfindenden Meetings, bei denen nur selbst Betroffene beteiligt sind. Die Meetings helfen uns allerdings, im Alltag clean zu bleiben. Narcotics Anonymous hat keine Meinung zu therapeutischen Angeboten und geben hierzu keine Empfehlungen ab. Wir bieten auch keine Beratung an; für Suchtberatung, medizinische, rechtliche, therapeutische oder soziale Beratung oder Betreuung verweisen wir an die entsprechenden Stellen.
Wie steht NA zu Substitution und Medikamenten?
NA ist offen für alle Süchtigen. Die einzige Voraussetzung für die Teilnahme: der Wunsch, mit dem Drogennehmen aufzuhören. Abstinenz ist keine Voraussetzung, zu NA zu kommen. Zu medizinischen Fragen bezüglich Ersatzdrogen, Substitution oder Medikamenten vertreten wir keine Meinung. Unser Ziel ist jedoch vollständige Abstinenz von allen Drogen, einschließlich Ersatzdrogen und Alkohol.
Wie finanziert sich Narcotics Anonymous?
NA lehnt jede finanzielle Unterstützung von außen ab und finanziert sich ausschließlich durch eigene Spenden der Mitglieder. Während den Meetings geht eine Spendendose herum für freiwillige und anonyme Spenden der Teilnehmer.
Die Einnahmen werden für Miete für den Raum, Kaffee und Literatur des Meetings bezahlt sowie alle weiteren Dienste und Angebote von Narcotics Anonymous wie beispielsweise unsere Öffentlichkeitsarbeit.
In Narcotics Anonymous wird das Wort „Gott“ gesagt. Ist NA religiös?
Nein. Wir sprechen von “Gott wie ich ihn verstehe” und meinen damit eine Kraft oder Höhere Macht, die größer ist als wir selbst. Darunter kann sich jeder vorstellen, was er selbst möchte. Im Zusammenhang mit dem NA-Programm sprechen wir von spirituellen Prinzipien. Damit meinen wir Werte wie Offenheit, Bereitschaft, Ehrlichkeit u.ä. NA hat keine Meinung zu religiösen oder sonstigen Fragen. Nicht umsonst funktioniert NA weltweit, unabhängig vom vorherrschenden Glaubenssystem.
Ist NA eine Sekte?
Nein! Narcotics Anonymous ist basisdemokratisch organisiert, Anführer oder einen Guru gibt es nicht. Wir arbeiten rein ehrenamtlich und bieten Hilfe durch Selbsthilfe von und für Betroffene. Alle Angebote bei NA sind kostenlos und werden finanziert durch eigene Spenden auf freiwilliger Basis. Auch die Mitgliedschaft ist freiwillig.