Zurück ins Leben
Seit mittlerweile 3 Jahren bin ich Mitglied bei NA und habe dort viele soziale Kontakte gefunden. In den Gruppen habe ich Menschen kennengelernt, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben wie ich und die mir bei meinem Weg aus der Sucht geholfen haben. Doch vor nicht allzu langer Zeit habe ich mich dazu entschlossen, den Kontakt zu meinen NA-Freunden und Freundinnen einzuschränken. Ich verzichte mittlerweile darauf, mit ihnen nach Meetings zusammen essen zu gehen oder Zeit außerhalb der Gruppen zu verbringen.
Warum dieser Sinneswandel? Nach drei Jahren in der Gruppe habe ich für mich erkannt, dass es wichtig ist, auch außerhalb von NA soziale Kontakte zu haben. Die Freundschaften, die ich in der Gruppe geschlossen habe, sind wertvoll und ich bin dankbar dafür. Doch mir wird nun klar, dass es ein Unterschied ist, ob ich Zeit mit Freunden und Freundinnen in der Gruppe verbringe oder außerhalb davon. In der Gruppe geht es um das gemeinsame Ziel, clean zu bleiben und sich gegenseitig dabei zu unterstützen. Doch außerhalb davon müssen wir uns auch mit anderen Themen und Herausforderungen auseinandersetzen.
In den letzten Jahren hatte ich engen Kontakt zu einigen meiner NA-Freunde und ich gebe zu, dass der Kontakt zu intensiv geworden ist. Das hat auch Auswirkungen auf meine Teilnahme in den Meetings gehabt. Ich habe gemerkt, dass die Distanz zum Gegenüber fehlte und dass ich manchmal zu viel von meinem Leben außerhalb von NA preisgegeben habe. Doch das Problem wurde nicht nur in den Meetings sichtbar, sondern auch in unseren Treffen außerhalb der Gruppe. Alles, was man sich in den 90 Minuten des Meetings liebevoll aufgebaut hat, wurde innerhalb von Sekunden oder Minuten in den Nachmeetings zerstört. Dann fehlte mir das liebevolle Miteinander, das bei jedem von uns bleiben sollte und das in den Nachmeetings manchmal verloren ging.
Ich bin an einem Punkt in meinem Leben angekommen, an dem ich auch Sozialkontakte außerhalb dieser Gruppen pflegen möchte. Ich habe gelernt, dass es wichtig ist, auch außerhalb von NA Menschen zu haben, mit denen man Zeit verbringen und lachen kann. Dabei geht es nicht darum, den Kontakt zu meinen NA-Freunden komplett abzubrechen, sondern ihn zu reduzieren und zu bewahren. Ein gewisses Maß an Distanz kann uns helfen, unsere Anonymität zu wahren und uns gegenseitig zu schützen.
Es war für mich ein langer und schwieriger Weg, diese Erkenntnis zu gewinnen. Doch ich bin dankbar für die Erfahrungen, die ich in den NA-Gruppen gemacht habe und für die Freunde und Freundinnen, die ich dort gefunden habe. Ich habe gelernt, wie wichtig es ist, offen für Veränderungen zu sein und dass es manchmal besser ist, einen Schritt zurückzutreten, um ein größeres Ziel zu erreichen.
Kurz gesagt: Nach 3 Jahren bei Narcotics Anonymous habe ich erkannt, wie wichtig es ist, auch außerhalb der Gruppe Sozialkontakte zu pflegen. Der Kontakt mit einigen meiner NA-Freunde war zu intensiv geworden und ich habe für mich entschieden, diesen zu reduzieren und meine Anonymität und persönlichen Grenzen zu wahren. Das hat mir geholfen außerhalb NA, neue Freunde und Freundinnen zu finden und meine persönliche Entwicklung voranzutreiben.
Autor anonym.