Mein Weg zu NA
Ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll, eigentlich gibt es sehr viel zu erzählen in meinem Leben.
Irgendwie lief alles schief, angefangen von der Geburt bis hin zu meiner Sucht.
Der Wahnsinn, der in mir war und immer noch herrscht – 2008 war schon ein ganz besonderes Jahr für mich – die Sucht zieht sich schon irgendwie wie ein roter Faden durch mein Leben.
Ich nahm schon seit langer Zeit Drogen, doch zu dieser Zeit entgleiste mein Konsum. Mir war noch gar nicht bewusst, wie krank ich eigentlich schon war.
Und ich fühlte mich irgendwie allein und leer in mir, und mir fehlte der Halt und die Liebe, die ich ehrlich schmerzlich vermisste, und bis heute vermisse und die mir fehlt, die Liebe zu einer Person.
Nicht die Liebe, die ich bei NA bekomme – diese Liebe ist anders – sondern die Liebe von einer Partnerin mit der ich Zärtlichkeiten und Gefühle austauschen kann.
Irgendwann, es war Anfang Februar 2007, lernte ich meine zukünftige Frau kennen (mittlerweile Exfrau).
Sie kam aus der Dominikanischen Republik, und ich hatte am Anfang nur über Internet Kontakt zu ihr. Und ich war irgendwo von Anfang an in den Bann gezogen von dieser Frau, und fühlte mich zu ihr hingezogen. So ein Gefühl hatte ich vorher noch nie gefühlt und gespürt in mir, ich habe jedes Anzeichen schlechter Gedanken ignoriert.
So entschloss ich mich also, sie zwei Monate später in der Dominikanischen Republik zu heiraten.
Es hat noch eine Zeit gedauert, bis sie nach Deutschland konnte. Es war Januar 2009, als sie dann bei mir in Deutschland war, und ich dann irgendwann schnell begriffen hatte, dass sie mich nicht liebt, sondern eigentlich nur die Papiere für das Visum in Deutschland wollte.
So machte ich auch schnell Erfahrungen mit den ersten Therapien, Entgiftung und Psychologen.
Tja was soll ich großartig sagen: Keiner dieser Wege war erfolgreich, meine Krankheit brach immer wieder durch…
Bis ich in Verzweiflung mich eigentlich meiner Sucht hin gegeben hatte, und 2013 geschieden wurde. Ich entschloss mich, meine alte Heimat in Rheinland-Pfalz zu verlassen und neu anzufangen, blieb aber aktiv süchtig.
So bin ich 2014 in einem anderen Bundesland angekommen, und durch dieses Schicksal, meine aktive Sucht und den Groll auf meine Exfrau, bin ich dann irgendwann bei NA gelandet.
Das war im April 2020.
Ich kam auf Drängen eines Freundes in mein erstes NA-Meeting.
Bei NA lernte ich, dass es für meine Gefühle ein Wort gibt: Groll. Und ich lernte, mit meinen Gefühlen und meinem Wahnsinn umzugehen, anders, als ich es bisher kannte. Vor allem clean.
Nur für heute gestehe ich mir ein, dass ich meinem Wahnsinn mehr zu verdanken habe, als nur den Groll auf meine Exfrau. Dieser Weg brachte mich zu NA. Mit der Hilfe von jedem Einzelnen in der Gemeinschaft bin ich ein überlebender Süchtiger.
Ich kann jetzt mit guten Gewissen sagen:
Nur für Heute
M., clean.